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Nordhorner Basis 1986

Die Grundlage der Arbeit des CVJM Friedensnetz wurde 1986 in der „Nordhorner Basis festgelegt, sie heißt:

 

„Die Leiden der Opfer von Hiroshima und Nagasaki, der seither ungebremste atomare Rüstungswettlauf und unsere Verantwortung für die Schöpfung Gottes rufen zur Umkehr zum Leben.

 

Wir als CVJM Friedensnetz erklären unsere Bereitschaft, einen bedeutsamen Teil unserer Zeit dafür einzusetzen,

 

• um unsere Beteiligung am atomaren Abschreckungssystem abzubauen;

 

• um gemeinsam mit anderen für die Abschaffung und Ächtung der Atomwaffen zu  wirken;

 

• um für Frieden und Gerechtigkeit unter den Menschen zu beten, zu denken und zu arbeiten;

 

• um mitzuwirken an einem weltweiten Friedensnetz zwischen den örtlichen CVJM und dem Internationalen Friedensinstitut in Hiroshima.“

Erste Begegnungs- und Versöhnungsreise in die Sowjetunion, 10. - 20. Oktober 1988

"Wir sind eine Reisegruppe aus der BRD und gehören zu einem Jugendverband, dem Christlichen Verein Junger Menschen. Innerhalb dieses Verbandes gibt es einen Zusammenschluss von Menschen, die im Rahmen der Friedensbewegung in der BRD für eine weltweite Ächtung von Atomwaffen arbeiten.

 

Als Mitglieder des CVJM Friedensnetzes sind wir in Ihr Land gekommen um mit eigenen Augen zu sehen und mit eigenen Ohren zu hören, welche Verbrechen deutsche Soldaten an sowjetischen Menschen begangen haben.

 

Wir bekennen uns zu dieser historischen Schuld der Deutschen und bitten um Vergebung.

 

Wir möchten mit unserem Besuch einen Beitrag leisten zur Versöhnung und dauerhaften Frieden mit den Völkern der Sowjetunion."

Anzeige am 31.10.1991 in der Zeitung „Frankfurter Rundschau“

„An alle Ausländer in Deutschland!

 

 Wir sind entsetzt, empört und beschämt über das, was zu Zeit in unserem Land Ihnen gegenüber geschieht.

 Wir versichern Ihnen, dass Sie uns herzlich willkommen sind.

 Wir sind Mitglieder und Mitarbeiter im Christlichen Verein Jungen Menschen. Als ökumenischer und internationalen Jugendverband arbeitet der CVJM seit vielen Jahren in engen Partnerschaften weltweit mit Menschen allen Völker und Nationen freundlich zusammen. Ausländerfeindlichkeit und Rassismus schmerzen uns darum besonders.

 Der CVJM in Deutschland hat sich am 28.10.1990 auf seiner Delegiertenversammlung eindeutig gegen jede Veränderung des Artikel 16 des Grundgesetztes ausgesprochen. In dieser Erklärung heißt es u.a. „Angesicht der jüngeren deutschen Geschichte halten wir den Artikel 16 des Grundgesetzt für besonders wichtige Ausprägung des obersten Verfassungsgebot, die Menschenwürde zu schützen.“

 Gastfreundschaft ist für uns ein wichtiger Ausdruck der christlichen Nächstenliebe, sie ist eine Verspflichtung, und wir begreifen sie als Geschenk, denn jeder Gast ist auch immer eine Bereichung für uns selbst.“

Die Ratzeburger Erklärung 1992

„Die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki, die zahlreichen Atomtests, Störfälle in Atomkraftwerken und der Super-Gau von Tschernobyl haben zu irreparablen Schäden bei Menschen und Natur geführt.

 

Die Leiden aller Geschöpfe in den verstrahlten Gebieten und unsere Verantwortung als Christinnen und Christen für die Schöpfung erfordern neben der Ächtung von Atomwaffen auch den Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie.

 

Wir halten die weitere Nutzung der Atomkraft angesichts des Risikos dieser Technologie für nicht tragbar. Mit Tschernobyl ist der Super-Gau Wirklichkeit geworden. Damit ist es nicht mehr möglich solche katastrophalen Unfälle als reine Spekulation abzutun. Ein weiterer verheerender Störfall ist nicht nur bei der veralteten östlichen Technik, sondern in jedem Atomkraftwerk möglich.

 

Wir halten bereits die biologische Wirkung von geringer Strahlung für unabschätzbar.

 

Zudem ist die Frage der Entsorgung von radioaktivem Material ungelöst. Wir hinterlassen den folgenden Generationen eine strahlende Erblast.

 

Dies bedeutet eine neue Dimension der Gefährdung von Mensch und Natur.

 

Doch schon jetzt machen mögliche Alternativen dieses Risiko völlig unnötig. Die effizientere Nutzung von Energie, sowie die verstärkte Förderung von Erforschung und Nutzung regenerativer Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasser bieten auch einen Weg aus der Klimakatastrophe.

 

Kernenergie verhindert den Einstieg in die Energiewende und ist damit keine Lösung, sondern Teil des „Klimaproblems“

 

Der Ausstieg aus der Kernenergie bedeutet den Ausstieg aus der atomaren Bedrohung und den Einstieg in einen verantwortlichen Umgang mit Energie.

 

Eine eindeutige Trennung zwischen ziviler und militärischer Nutzung der Atomenergie ist nicht möglich. Mit der zivilen Nutzung werden Grundlagen für die Erstellung von atomwaffenfähigem Material geschaffen.

 

Wir fordern daher: Ächtung von Atomwaffen - Ausstieg aus der Atomenergie“

Reise nach Dory, 23. - 28. Oktober 1997

Am Sonntag 26.10.97 wurde die neue orthodoxe Kirche vom belarussischen Metropoliten Filaret in einem feierlichen, vierstündigen Gottesdienst eingeweiht. Neben dem deutschen Botschafter waren über 50 Freunde aus den deutschen CVJM dabei. Im Rahmen der Feier  wurde vom CVJM eine Gedenktafel überreicht, die in der neuen Kirche aufgehängt wurde. Der Text lautet:

1941 hat Deutschland einen grausamen Krieg  gegen die damalige Sowjetunion begonnen. Ganze Volksgruppen sollten dabei vernichtet werden. Die Mehrheit der Deutschen hat diesen Krieg damals mitgetragen oder geduldet und dadurch Schuld auf sich geladen.

In diesem Krieg wurden in deutschem Namen auch in Dory Verbrechen begangen. Am 23. Juni 1943 wurden hier 257 Menschen bestialisch ermordet. 196 von ihnen wurden in die Kirche getrieben und diese dann angezündet. 

Als deutsche CVJM – Mitglieder bitten wir für diese Verbrechen um Vergebung. 

Unsere Mithilfe beim Bau dieser neuen  Kirche soll ein Zeichen dafür sein, dass wir uns im Namen Jesu Christi für die Versöhnung zwischen unseren Völkern einsetzen und dafür arbeiten werden, dass sich solche Greuel  nicht wiederholen.

26.Oktober 1997

Ein Zuhause für den CVJM –Woloshin

Jeder Mensch braucht ein Zuhause, damit es seine kleine Heimat, sein Schutz, seine Familie ist. Hier findet man Verständigung, Liebe, Trost. Der CVJM Woloshin ist auch eine große Familie, die von ihrem eigenen Haus träumt, von einem Haus, dessen Türe immer offen für alle Bewohner und Gäste ist.

Die derzeitige Situation des CVJM Woloshin:

 Der CVJM Woloshin hat zur Zeit 38 Mitglieder und etwa 200 Programmteilnehmer. Die gesamte CVJM Arbeit wird von Vorstandsmitgliedern und dem hauptamtliche angestellten Sekretär organisiert und koordiniert. Die CVJM Aktivitäten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern durchgeführt. Der CVJM Könnte noch mehr Gruppen und Aktivitäten anbieten, denn das Interesse für den Verein wird immer größer. Seit September dieses Jahres entstanden fünf neue Gruppen und es ist jetzt sehr wichtig dieses Interesse zu bewahren und weiterzuentwickeln. Der Mangel an Räumlichkeiten verhindert viele Möglichkeiten.

Im CVJM Haus könnten zahlreiche und für die Arbeit sehr wichtige Seminare, Trainings und Versammlungen nicht nur auf lokaler, sondern auch nationaler CVJM Ebene stattfinden. Der CVJM Woloshin mietet zur Zeit eine vom Vorstand selbst renovierte Zwei-Zimmer Wohnung, aber es gibt auch hier keine Garantie, lange dort zu bleiben. Wir dürfen nicht die Gruppenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen in dieser Wohnblockwohnung durchführen. Wir können kein Haus mieten, denn ein normales Wohnhaus ist ohne Umbau für die Vereinsarbeit nicht geeignet, ein Umbau würde aber von einem Vermieter nicht erlaubt werden. Darüber hinaus gibt es in unserem Land keine Garantie für langfristige Mietverträge.

 

 Ein eigenes CVJM Haus würde zur weiteren Legalisierung unserer Arbeit beitragen und damit eine öffentliche Anerkennung und Verbreitung der CVJM Ideen zur Folge haben. Der CVJM Woloshin würde sich auf ein kleines Haus freuen, das aber genug Räume für die Vereinsarbeit hat.

Warum ein eigenes Haus für den CVJM?

 Wie könnte ein CVJM Haus unsere Arbeit erleichtern und verbessern?

 

Alle unsere CVJM Teilnehmer treffen sich meistens in Schulen oder städtischen Einrichtungen in denen Gruppenleiter arbeiten. Dieses kann aber nur eine Übergangsphase sein, denn eigentlich müsste dafür Miete, Strom und Heizung bezahlt werden, aber selbst wenn diese Kosten bezahlt würden, ist eine kontinuierliche Nutzung nicht garantiert und die Gruppe könnte jederzeit „ausgewiesen werden“.

 

Da sich alle unsere CVJM Gruppen an verschiedenen Orten treffen und meistens aus Schülern der selben Schule bestehen, sind sie voneinander isoliert. Das erschwert den Erfahrungs- und Materialienaustausch, die ständige Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe der Mitarbeiter und den Besuch der Kinder und Jugendlichen aus anderen Schulen. Darüber hinaus sind Spiele mit viel Lärm und Bewegung, die für die Kinder sehr wichtig sind, nicht möglich. Für die TEN SING Gruppe, die Räume für Tanz, Band und Theater braucht, gibt es zur Zeit überhaupt keinen ständigen Ort.

 

 

 

Benötigte Räumlichkeiten:

 

Spielraum für alle Gruppen, der auch als Raum für TEN SING, Discos, Bastelraum und verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann. Dieser Raum sollte ca. 40 bis 50 qm groß sein.

 

Seminarraum für Vorstandssitzungen, Seminare, Erwachsenengruppen, Training, Gesprächsgruppen, Mitgliederversammlungen. Dieser Raum sollte auch ca 40 bis 50 qm groß sein.

 

Büro für den Vorstand und den CVJM Sekretär. Dieser Raum sollte ca. 15 bis 20 qm groß sein.

 

Übernachtungsräumlichkeiten. Das Haus sollte ein oder zwei Räume zum Übernachten mit insgesamt 10 bis 15 Betten haben. Übernachtungsräume ermöglichen Wochenendseminare auch über den CVJM Woloshin hinaus, die Unterbringung deutscher Gäste und auch anderer Vereine. Der CVJM hätte so auch eine Möglichkeit Geld zu verdienen. Zu diesen Übernachtungsräumen müssten entsprechende Sanitäreinrichtungen kommen.

 

Küche mit der Möglichkeit das Essen zuzubereiten.

 

Abstellraum

 

Garten mit der Möglichkeit zum Spielen.

 

Für den CVJM ist vorstellbar, dass ein Haus neu gebaut, oder auch ein fertiges Haus gekauft und entsprechend umgebaut wird.

 

Der Vorstand des CVJM Woloshin ist sich bewusst, das ein eigenes Haus mit viel Arbeit, bezüglich Reinigung, Ordnung, eventuelle Reparaturen und Aufsicht verbunden ist. Diese Arbeit ist vor allen Dingen durch den CVJM Sekretär, aber auch durch ehrenamtliche Tätigkeiten der Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter zu leisten.

 

Delmenhorst, den 25.10.2001

Vereinbarung und unterzeichnet an 13. Mai 2005 in Dory/Belarus

„Vertreter der Region Woloshin und das CVJM - Friedensnetz vereinbaren die Gründung eines Komitees für Jugendbegegnung zur Erinnerung, Begegnung und Versöhnung, insbesondere zwischen jungen Menschen der Region Woloshin und Deutschlands. Wachzuhalten ist die Erinnerung an das Unrecht des 2. Weltkrieges, hier besonders an die Zerstörung des Ortes Dory am 23. Juni 1943 durch die SS.

 

Am 13. Mai 2005, kurz vor dem 60. Jahrestag dieses Unrechts, unterschreiben wir diese Vereinbarung in dem Wunsch, dass durch das Wachhalten der Erinnerung auch bei den kommenden Generationen ähnliches Unrecht vermieden und durch Begegnung, Versöhnung stattfinden kann.

 

Diese Absichtserklärung soll innerhalb eines Jahres, bis 12. Mai 2006 in die Praxis umgesetzt und vertraglich vereinbart werden.“

Erklärung des CVJM Friedensnetzes zum 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl

Am 26. April 2006 jährte sich zum 20. Mal der Tag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986.

 

Im Mai 1992 verabschiedeten die Teilnehmer/Innen des 7. CVJM Friedensnetztreffens in Ratzeburg eine Erklärung zu Ächtung von Atomwaffen und zum Ausstieg aus der Atomenergienutzung.

 

Die Tagungsteilnehmer/Innen stellen fest, dass auch 20 Jahre nach der Tschernobylkatastrophe die Risiken der Kernenergienutzung unverändert sind.

 

Sie nehmen mit großer Besorgnis zur Kenntnis, dass der formulierte Rechtsanspruch auf die Nutzung von Kernenergie zu einer weiteren Gefährdung menschlicher Lebensgrundlagen und des Weltfriedens führen können. Dies wird deutlich durch die jüngsten Äußerungen von Teilen der arabische Liga, des Iran und Nordkorea und der zu befürchtenden weiteren Länder. Heute könnten 30 Länder mit dem sofortigen Bau einer Atombombe beginnen.

 

Durch weltweit 6 Mrd. Menschen ist eine überproportionale Zunahme des Energiebedarfs berechtigt zu erwarten. Um die Lebensgrundlagen der Weltbevölkerung nicht zu gefährden, ist dieser Bedarf nur durch eine dezentrale umweltschonende Energiegewinnung sicherzustellen.

 

Alternativen zur Kernenergie sind vorhanden und müssen umfassend und global gefördert werden. Die Teilhabe an einer alternativen und auf Regionen der Erde abgestimmten Energiegewinnung ist friedensstiftend.

 

Als Christen fühlen wir uns dem biblischen Schöpfungsauftrag, „die Erde zu bebauen und zu hüten“ (Genesis 2,15) und der Forderung Jesu „selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden“ (Matthäus 5,9) verpflichtet.

 

Die Aktualisierung und Fortschreibung der Ratzeburger Erklärung aus dem Jahr 1992 wurde am 29.10.2006 von den Teilnehmer/Innen der CVJM Friedenstagung in Wuppertal verabschiedet.

Offener Brief des Vorstandes des CVJM-Friedensnetzes e.V.

Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein

 

Am 17.11.2009 haben die Mitglieder des CVJM Friedensnetzes über die Frage nachgedacht, wie dauerhafter Frieden in Afghanistan geschaffen werden kann. Die schwierige und komplizierte Lage hat die Mitglieder damals dazu bewogen, zu einem gemeinsamen Gebet für den Frieden in Afghanistan aufzurufen und nicht auf einen Abzug der Bundeswehr aus dieser Region zu drängen. Ein wichtiger Beweggrund hierzu war auch der humanitäre Auftrag der Bundeswehr.

 

Die Verlautbarungen der Bundeskanzlerin und des Bundesverteidigungsministers in den letzten Wochen haben aber einmal mehr deutlich gemacht, dass es sich bei dem Bundeswehreinsatz nicht mehr ausschließlich um einen humanitären Einsatz handelt, sondern um Krieg.

 

Merkel: „Das, meine Damen und Herren, ist das, was landläufig als kriegerische Handlung oder Krieg bezeichnet wird“. Zu Guttenberg: „Auch wenn es nicht jedem gefällt, so kann man angesichts dessen, was sich in Teilen Afghanistans abspielt, umgangssprachlich von Krieg reden.“ Das ist eine deutliche Veränderung gegenüber der Lage, die ursprünglich zur damals im Bundestag verabschiedeten Beauftragung führte.

 

Aus diesem Grund geben wir als Vorstand des CVJM Friedensnetzes eine neue, deutlichere Stellungnahme zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan ab:

 

Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein. Das Neue Testament weist uns Christen einen klaren und deutlichen Weg zum Frieden. Als Fazit der Botschaft Jesu gilt für uns im CVJM Friedensnetz unverändert:

 

1. Jesu Weg zum Frieden führt nur über den Gewaltverzicht (Mt. 5, 38, 39).

 

2. Gewaltverzicht geht einher mit unserer Entscheidung zur Nächsten- und Feindesliebe (Mt. 5, 43-48).

 

3. Der Weg des Gewaltverzichts hat etwas mit Glaubensgehorsam zu tun (Joh. 18, 36).

 

Die Beteiligung von Bundeswehrsoldaten an offensiven Kampfhandlungen zusammen mit dem deutlich aufgestockten Personalbestand der amerikanischen Streitkräfte (um 30.000 Soldaten) und die geplante Neubewaffnung der Bundeswehreinheiten ist für uns ein deutlicher Beweis dafür, dass der ursprünglich geplante Weg eines humanitären Friedenseinsatzes verlassen worden ist.

 

Dieser Weg ist falsch und fordert uns Christen heraus, hierzu deutlich Position zu beziehen.

 

Auf diese Weise wird es u. E. keinen dauerhaften Frieden in Afghanistan geben – der Konflikt wird weiter eskalieren – es wird noch mehr Tote geben – auch auf Seiten der Bundeswehreinheiten.

 

Die komplizierte Situation in Afghanistan kann nicht mit militärischen Mitteln gelöst werden. Von daher ist der Bundeswehreinsatz (vor allem so, wie er sich in den letzten Wochen entwickelt hat) unserer Meinung nach, kein Erfolg versprechender Weg zu einer dauerhaften Stabilisierung und einem dauerhaften Frieden in dieser Region.

 

Außerdem zeigt die Geschichte des Landes, dass ein Krieg gegen Terroristen in einem Land mit einer solchen geographischen Struktur nicht zu gewinnen ist (siehe Krieg mit der Sowjetunion).

 

Aus all diesen Gründen plädieren wir dafür, die eingesetzten Bundeswehreinheiten ab sofort nicht mehr an offensiven Kampfhandlungen (z.B. der geplanten Sommeroffensive) teilnehmen zu lassen, sondern ausschließlich mit dem ursprünglichen Mandat zum Schutz humanitärer Maßnahmen einzusetzen. Eine Rückbesinnung auf die Eckpunkte des Bundestagsmandates ist absolut notwendig.

 

Afghanistan braucht unsere Hilfe beim Aufbau von Schulen, sozialen Einrichtungen, einer funktionierenden Verwaltung und einer gut ausgebildeten Polizei. Hierauf sollte sich unsere Hilfe konzentrieren. Dies sollte die Bundesregierung auch weiterhin der afghanischen Regierung anbieten. Im Bewusstsein, dass dies in einer Kriegsregion nicht von heute auf morgen ohne eine militärische Absicherung erfolgen kann, plädieren wir dennoch nachdrücklich für einen schnellstmöglichen Abzug der deutschen Truppen.

 

Wir wissen sehr genau, wie schwer es ist, den richtigen Weg zum Frieden zu finden aber wir sind uns sicher, dass die sich z. Z. verschärfende massive militärische Intervention nicht Erfolg versprechend ist

 

Angesichts der Komplexität dieser angeschnittenen Fragen wünschen wir uns im CVJM eine breite Diskussion über die politischen Gremien unseres Werkes hinaus.

 

Auch weiterhin ist gemeinsames Beten für die verantwortlichen Politiker und Militärs in dieser Region und allen betroffenen und beteiligten Nationen notwendig und wichtig. Wir verweisen auf das im September 2009 von uns veröffentlichte Friedensgebet.

 

Uns ist bewusst, dass wir hiermit eine schwierige und kontroverse Diskussion auslösen, aber wir sind überzeugt, dass diese Diskussion im CVJM wichtig und notwendig ist.

 

Vorstand des CVJM Friedensnetzes e.V.

Der CVJM-Friedensnetz verfasst ein Friedensgebet für Afghanistan

Auf seiner letzten Mitgliederversammlung vom 06.-08. November 2009 in Largesberg bei Kassel hat sich der CVJM-Friedensnetz e.V. mit dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan beschäftigt. Dabei wurde die historische und aktuelle Situation am Hindukusch genauer betrachtet. Die schwierige und komplizierte Lage, hat die Mitglieder des CVJM-Friedensnetzes veranlasst einen dringlichen Appell an die CVJM in Deutschland zu richten: Aufgrund der eigenen Hilflosigkeit gegenüber der Frage, was der richtige Weg zu einem dauerhaften Frieden in dieser Region ist, fordern wir alle Geschwister in unserem Werk zu einem gemeinsamen Friedensgebet auf.

Wir bitten dich, Herr:

 

für die Kinder, Frauen und Männer, die von den gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Region betroffen sind,

 

dass du ihnen beistehst und hilfst.

 

für alle verantwortlichen Stammesführer, Politiker, Militärs und geistlichen Führer,

 

dass sie sich vom Geist des Friedens und der Versöhnung leiten lassen.

 

für die dort eingesetzten Soldatinnen und Soldaten und

 

für alle eingesetzten Personen,

 

die im Auftrag der ISAF tätig sind,

 

dass sie bewahrt werden und durch ihre Handlungen

 

nicht schuldig werden.

 

Wir denken besonders an die Traumatisierten, Verletzten, Getöteten und deren Angehörige.

 

für alle diejenigen, die vor Ort humanitäre Hilfe leisten.

 

Segne ihre Arbeit, stärke und bewahre sie.

 

für all diejenigen, die sich für eine Lösung des Konfliktes einsetzen und nach Wegen zum Frieden suchen.

 

Schenke ihnen deinen Geist und stärke ihre Hoffnung.

 

Amen

Wir vertrauen darauf, dass Gott unsere Gebete hört und dass er mit seinem Geist Frieden schaffen kann. In dieser Hoffnung laden wir zu diesem Gebet ein.

 

"Was bei den Menschen unmöglich ist, ist bei Gott möglich" Lk 18,27

 

Malsfeld, den 7.11.2009

     30 Jahre CVJM-Friedensnetz!

Demo 11. Oktober 1986
Demo 11. Oktober 1986
 13. - 28. Oktober 1986: Reise einer Friedensnetz-Gruppe nach Hiroshima.
13. - 28. Oktober 1986: Reise einer Friedensnetz-Gruppe nach Hiroshima.
 6. - 8. Mai 1988: Viertes Friedensnetz-Treffen in Bremen.
6. - 8. Mai 1988: Viertes Friedensnetz-Treffen in Bremen.
10. - 20. Oktober 1988: Erste Begegnungs- und Versöhnungsreise in die Sowjetunion
10. - 20. Oktober 1988: Erste Begegnungs- und Versöhnungsreise in die Sowjetunion
 5. - 10. Januar 1991: Erster Hilfstransport nach Minsk und Smolevitschi in Weißrußland.
5. - 10. Januar 1991: Erster Hilfstransport nach Minsk und Smolevitschi in Weißrußland.
 Sommer 1994: “Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag“  Die CVJM Oldenbg./H., Eberstadt, Lippe, Wilhelmshaven, Emden, Apen, L.V. Hannover, Hohenahr und  Oberhausen laden insgesamt  156 Kinder und 25 Betreuer ein.
Sommer 1994: “Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag“ Die CVJM Oldenbg./H., Eberstadt, Lippe, Wilhelmshaven, Emden, Apen, L.V. Hannover, Hohenahr und Oberhausen laden insgesamt 156 Kinder und 25 Betreuer ein.
Am Sonntag 26.10.97 wurde die neue orthodoxe Kirche vom belarussischen Metropoliten Filaret in einem feierlichen, vierstündigen Gottesdienst eingeweiht.
Am Sonntag 26.10.97 wurde die neue orthodoxe Kirche vom belarussischen Metropoliten Filaret in einem feierlichen, vierstündigen Gottesdienst eingeweiht.
 11. - 16. Mai 2005  Einweihung des neuen CVJM Hauses nach Woloshin
11. - 16. Mai 2005 Einweihung des neuen CVJM Hauses nach Woloshin

Jubiläumsfeier des CVJM-Friedensnetz ein am Samstag, 31. Oktober 2015.